Presseberichte

Binnenkanal erhält mehr Raum

Die Siedlungsgebiete Widnau und Au sollen vor den Wassermassen des Rheintaler Binnenkanals geschützt werden. Geplant sind für 40 Millionen Franken ein Teilausbau des Kanals, ein Damm und ein Hochwassser-Rückhalteraum.

Das Hochwasserschutz-Konzept am Rheintaler Binnenkanal gibt seit der Präsentation im vergangenen Jahr zu reden. Ein Vorprojekt soll nun Antworten liefern – etwa auf Fragen, auf welche Wassermenge der Kanal bei Widnau gestaut werden kann. 

Oder ob das Gebiet bei den «Drei Brücken» weiter bewirtschaftet werden kann, wenn es «eingestaut» wird. Oder auch, wie die betroffenen Landwirtschaftsbetriebe vor einem Hochwasser geschützt werden können.

Das Konzept sieht einen Damm oberhalb der «Drei Brücken» vor. Gleichzeitig soll die Sohle des Kanals nördlich der «Drei Brücken» auf einer Länge von fünf Kilometern abgesenkt werden, um die Abflusskapazität zu erhöhen. Als dritte Massnahme ist ein Hochwasser-Rückhalteraum vorgesehen, wie er bereits in Maienfeld umgesetzt wurde.

Fakten liefern bis 2014

Stark betroffen von Damm und Aufschüttung beim Rheintaler Binnenkanal sind die Landwirtschaftsflächen im Staugebiet. In den vergangenen Monaten hat der Zweckverband Rheintaler Binnenkanalunternehmen ein Pflichtenheft für die nächste Projektphase erarbeitet und das Vorprojekt öffentlich ausgeschrieben. Bis Mitte 2014 soll nun die Ingenieurgemeinschaft Bänziger Partner AG und Basler & Hofmann Fakten liefern, wie Widnau und Au wirkungsvoll geschützt werden können. Dabei überprüfen und optimieren die Verantwortlichen die in der Konzeptphase vorgeschlagenen Massnahmen. Wie bereits in der Konzeptphase wird ein Begleitteam, bestehend aus verschiedensten Interessenvertretern, in die Erarbeitung des Vorprojekts eingebunden.

«Wir informieren im zweiten Halbjahr 2014 alle Beteiligten detailliert über das Vorprojekt», kündigte Zweckverbandspräsident Roland Wälter an der gestrigen Startsitzung an. Gleichzeitig sagte er: Die Durchflusskapazität beim Damm soll erhöht und die vom Rückstau betroffene Landwirtschaftsfläche verkleinert werden. Ein zentraler Punkt dafür sei die Definition des Gewässerraums in den Siedlungsgebieten von Widnau und Au. Aufzuzeigen seien auch «alle Ausbaumöglichkeiten des Kanals unterhalb der <Dreibrücken>».

Neuer Kostenschlüssel

Parallel zum Vorprojekt erarbeitet Walter Keller aus Kirchberg einen Perimeter. Dieser gibt Aufschluss darüber, wer wie viel an den Ausbau und den künftigen Unterhalt zu zahlen hat. Auch diese Ergebnisse werden im nächsten Jahr erwartet. (cz)